PRESSE
GOTTFRIED THORE DRYWA O  F  F  I  C  I  A  L    W  E  B  S  I  T  E
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Fränkische Landeszeitung (FLZ)

Münster Dinkelsbühl 28.10.2008

Klangvolumen festlich ausgelotet / Gottfried Thore Drywa aus Rotterdam konzertierte an der Rieger-Orgel im Münster / Romantik und Moderne mit Werken von u.a. Brahms und Sibelius vereint.


Von den Möglichkeiten der Riegel-Orgel begeistert. (Foto: Baumgartner)

DINKELSBÜHL. - Dekanatskantor Michael Routschka hieß den Konzertorganisten Gottfried Thore Drywa im Münster willkommen. Dieser wurde dem Attribut "hoffnungsvoller Nachwuchsorganist" vollauf gerecht und bescherte den Zuhörern und Freunden anspruchsvoller Musik ein fulminates Klangerlebnis, indem sich Romantik und Neuzeit harmonisch vermischten.

Orchestergleich ließ Drywa die Orgel dröhnen, als das "Prélude" aus der 2. Symphonie op. 26 von Marcel Dupré (1881-1971) gewittergleich, mit harten Kontrasten, aber auch klangvollen Flöten- und Streichertönen das Münster durchwogte. Wie eine beinahe sanfte Atempause wirkte das Intermezzo nach, ehe der Donner wieder aufgrollte und die "Toccata" mit schmetternden Fanfaren im Wechsel der Manuale und des Pedals im fulminanten Finale blies. Nach so viel Dissonanzen und dynamischer Prachtentfaltung empfand man das Orgelvorspiel Nr. 10 des Romantikers Johannes Brahms (1833-1897) "Herzlich tut mich verlangen" in seinem wundervollen, weit schwingenden Melodienfluss, als Oase der ruhigen Besinnung.

Ein dramatisches Tongemälde, das den Zuhörer in seiner Plastik eine Vorstellung von der melancholischen Schönheit finnischer Landschaften ahnen ließ, stellte Gottfried Thore Drywa in der von ihm vortrefflich bewerkstelligten Transkription der 2. Symphonie von Jean Sibelius (1865-1957) vor. Aus dieser Symphonie wählte Drywa den zweiten Satz aus, dessen melancholischer Grundstimmung bis hin zu tiefem Schmerz er - anfangs nur mit den dunklen Pedalstimmen - ergreifenden Ausdruck verlieh. Alle dramatische Düsternis flüchtete in die dunklen Winkel der Säulenhalle, als Louis Viernes (1870-1937) übermütig quirlige "Naiades" aus seinen "Pièces de Fantaisie Quatrième Suite" elfengleich durch den Raum "plätscherten".

Doch die griechischen Quellnymphen verflüchtigten sich schnell, als Drywa nochmals voll in die Tasten griff, um in einem wahren Feuerwerk Maurice Duruflés (1902-1986) grandiose "Suite Op.5" in ihrer ganzen Pracht von gewaltigen "Prélude" über die verträumte Sicilienne bis zur grandiosen Toccata zu zelebrieren. Lang anhaltender, stehend gespendeter Beifall dankte dem Künstler für ein festliches Erlebnis, das umso nachhaltiger sein wird, als es das letzte Orgelkonzert vor dem traditionellen Silvesterkonzert in St. Georg war. Alban Baumhartner



Schaumburger Nachrichten

Stadthagen / Konzert 03.08.2009

Achterbahnfahrt der Gefühle "Alles oder nichts" könnte gut und gerne die Devise von Gottfried Drywa gelautet haben. Der Niederländer hat im Zuge der Orgel-Sommer-Veranstaltungen am Sonntagabend seine zahlreichen Zuhörer in der Stadthäger St.- Martini-Kirche in faszinierender Bravour durch eine Achterbahn der Gefühle gelenkt.

Bei seinem Auftritt präsentierte sich der überaus talentierte und charismatische Konzertorganist aus Rotterdam sozusagen als musikalischer Draufgänger, der seine Reserven voll ausspielte und auch mal bewusst andere, aber unwahrscheinlich klangvolle Wege ging. "Er ist ein außergewöhnlich starker und beeindruckender Spieler, der technische Präzision und Brillanz mit einer tiefen musikalischen Wahrhaftigkeit kombiniert", beurteilten Fachzeitungen den Niederländer. Hinzu gesellten sich in St. Martini exzellentes Gestaltungsvermögen, das seinesgleichen sucht. Der temperamentvolle Solist brachte die Kernorgel nur so zum Klingen und Singen.

Gepaart mit einer großartigen Verve, die Franz Liszts "Präludium und Fuge über B.A.C.H." absolut mitreißende Wirkung verlieh, entsprach Drywas etwas exzentrische Darstellung in verblüffender Weise dem Gestus des Notentextes. Louis Viernes luftig und schwerelos anmutendes Tongebilde mit dem bezeichnenden Titel "Naiades" (Wassernymphen) stand dann gleichberechtigt neben dem ebenfalls eher verhaltenen, aber sehr eindringlichen "Herzlich tut mich verlangen" aus "Elf Choralvorspielen" von Johannes Brahms. Anschließend belegte Felix Mendelssohn Bartholdys "Sonate VI d-Moll, op 65/6" dank feinziselierter Manual-Arabesken und leuchtender Valeurs Drywas immense Ausdrucksfähigkeiten.

Gleichsam wie ein musikalischer "Orpheus" zog der renommierte Gast zudem sein Publikum durch das virtuos ausgekostete "Morgenerwachen" aus Edvard Griegs "Peer-Gynt-Suite" in Bann. Die farbenreich vorgeführte "Introduction, Passacaglia und Fugue" des 1968 verstorbenen Healey Willan - der Musiker zählte zu den wichtigsten Kirchenkomponisten und Pädagogen des englischsprachigen Teils Kanadas - krönten in ihrer schillernden, plastisch artikulierten Ausdeutung diese in jeder Hinsicht spannende Orgelstunde, bei der es nicht bleiben konnte.

Der stürmische Applaus des Auditoriums verlangte nämlich nach mehr und bekam es in Form einer wahnsinnig massiven und schnellen Komposition, der das gesamte Orgelplenum - einschließlich des Glockenspiels - diente. Für den Tastenlöwen und Klangmystiker Drywa war es absolut kein Problem, die Stadthäger und viele Zugereiste auch mit dem fulminanten Opus restlos zu beglücken. Dietlind Beinßen



Wolfsburger Allgemeine
Zeitung (WAZ)


Nicolai-Kirche Gifhorn / Konzert 09.08.2009

Mächtige Klangfarben und volkstümliche Leichtigkeit Trotz oder vielleicht wegen der Hitze am Sonntag hatten viele Zuhörer den Weg in die angenehme Kühle von St. Nicolai gefunden, um dem Konzert des niederländischen Organisten Gottfried Thore Drywa zu lauschen.


Begeisterte: Der niederländische Organist Gottfried Thore Drywa zog das Publikum in der St. Nicolai-Kirche in seinen Bann.

Auf seiner Deutschland-Tournee, die ihn in viele namhafte Kirchen und an besondere Orgeln führte, kam der renomierte Konzertorganist Gottfried Thore Drywa auch nach Gifhorn mit einem Programm der Orgelwerke des Barock.

Die Zusammenstellung des Programms mit Werken von deutschen, niederländischen und französischen Komponisten zeigte Drywas eindrucksvolles Spiel an der Christian-Vater-Orgel. Während das Praeludium von Nikolaus Bruhns, einem Schüler Dietrich Buxtehudes, in mächtigen Klangfarben begann, wirkte Jan Pieterszoon Sweelincks "Poolsche Dans" in seiner Volkstümlichkeit weitaus leichter und schwungvoller. Die Kompositionen Matthias Weckmanns gelten als phantasievoll und ausdrucksstark, was Drywa in kontrastreichem Spiel herauszuarbeiten verstand.

In einem Orgelkonzert des Barock dürfen zwei Komponisten nicht fehlen: Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach. Vor allem die Bach'schen Stücke in der nuancierten Wiedergabe durch Drywa bedingten, dass die Zuhörer sich genießerisch zurücklehnten, um den "Wasserflüssen Babylon" oder der Passacaglia zu lauschen.

Anhaltender Applaus war ein Muss für ein anspruchsvolles Konzert. Die Begeisterung konnte Drywa noch mit seiner Zugabe der Passacaglia "Der Sonnenhymnus" des Schlesiers Max Drischner steigern. Dankesworte und persönlicher Händedruck waren für viele Zuhörer dann ein Bedürfnis - und dem erschöpften Organisten eine Freude.sdo



Allgemeine Zeitung

Mainz / Konzert 26.04.2009

Götterdämmerung am Ufer



Interpret dieser intensiven Orgelmusik war der Rotter-damer Gottfried Thore Drywa, der vom Musikkreis Sankt Kilian engagiert wurde. An der 2005 geweihten Fischer-und-Krämer-Orgel spielte er ein Konzert zum Thema "Tod und Auferstehung", bei dem Werke unterschiedlicher Komponisten erklangen. Den Auftakt machte Charles Tournemires (1870-1939) dominantes Werk "Victimae paschali". Schockierende, fast schon bedrohliche Töne bauschten sich zu einer mächtigen Klangwolke auf, die sich in dramatischen Wendungen zu einem durch die Lüfte schwirrenden Schwarm wandelte, um schließlich in einem melancholisch anmutenden Teil langsam abzuklingen. Es war ein wahrhaft gewaltiger Konzertauftakt.

Bedächtiger und trauriger wirkte dann das nachfolgende Stück "Herzlich tut mich verlangen" von Johannes Brahms (1833-1897). Doch auch hier war das Thema des Todes wieder deutlich wahrnehmbar, da Töne höchster Verzweiflung durch den Kirchenraum schallten. Es folgte "Der Sturm Op. 109" des Finnen Jean Sibelius (1865-1957), der in seinem künstlerischen Schaffen dem Übergang der Spätromantik hin zur Moderne zuzuordnen ist. Es schien, als sei der Höhepunkt gleich zu Beginn des Werks bereits erreicht - so kraftvoll und dynamisch präsentierte sich das Spiel des Niederländers Drywa. Passend zum Titel baute sich eine Donnerwolke zu beängstigenden Türmen auf, bis sie schließlich in einem atemberaubenden Naturschauspiel all ihrer Energie freien Lauf ließ. Sibelius hat ein Stück mit einer Dramaturgie geschaffen, das Gänsehaut hervorruft und Drywa verstand es, genau diese Stimmung gekonnt umzusetzen.

Deutlich getragener präsentierte sich "Pastorale Op. 19" von César Franck (1822-1890). Der vorsichtige Hauch von Auferstehung wurde mit dem "Piece Héroique" wieder zunichte gemacht. Erst Edward Griegs (1843-1907) bekannte Melodien aus der "Peer-Gynt-Suite Op. 46, Morgenstimmung" ließ die dunkle Wolkendecke aufreißen und luftige, frühlingshafte Töne erklingen. Es folgte "Ases Tod". Ein Stück, das sogleich wieder unheilvolle Stimmung hervorrief und auch der Abschluss des beeindruckenden Konzertes mit "Introduction, Passacallia und Fugue" des kanadischen Komponisten Healey Willan (1880-1968) war von ekstatisch-emotionalem Charakter.



     
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